EEG-Umlage: Auswirkungen auf Unternehmen

Olivia Matondo
10.4.2025

Die EEG-Umlage war lange ein zentraler Bestandteil der Energiewende in Deutschland. Mit ihrem Wegfall zum 1. Juli 2022 ergeben sich für Unternehmen neue Chancen, aber auch Herausforderungen. Wie wurde die EEG-Umlage finanziert, warum wurde sie abgeschafft, und welche Auswirkungen hat EEG auf Unternehmen? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige dazu.

EEG-Umlage in Kürze

  • Die EEG-Umlage war eine Abgabe zur Finanzierung der erneuerbaren Energien in Deutschland
  • Seit Juli 2022 entfällt die Umlage, die Kosten werden nun über den Bundeshaushalt gedeckt
  • Unternehmen profitieren von geringeren Energiekosten, müssen sich aber auf neue Rahmenbedingungen einstellen
  • Die Energiewende wird weiterhin gefördert, jedoch mit veränderten Finanzierungsmodellen

Was ist die EEG-Umlage?

Die EEG-Umlage wurde mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eingeführt, um den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland zu finanzieren. Verbraucher und Unternehmen zahlten sie als Bestandteil des Strompreises, wodurch die Betreiber erneuerbarer Energieanlagen garantierte Vergütungen erhielten.

Wie wurde die EEG-Umlage berechnet?

  • Die Höhe der Umlage wurde jährlich festgelegt und basierte auf der Differenz zwischen den Einspeisevergütungen für erneuerbare Energien und den Marktpreisen für Strom.
  • Verschiedene Faktoren wie der Börsenstrompreis, die Anzahl der EEG-geförderten Anlagen und die Stromnachfrage beeinflussten die Berechnung.
  • Unternehmen mit hohem Stromverbrauch konnten teilweise von der Umlage befreit werden, was zu Diskussionen über Wettbewerbsverzerrungen führte.

Warum wurde die EEG-Umlage abgeschafft?

Die Abschaffung der EEG-Umlage erfolgte im Zuge der Energiepreisdiskussionen und sollte Verbraucher sowie Unternehmen entlasten. Zudem änderte sich das politische Ziel der Förderung erneuerbarer Energien hin zu einer Finanzierung über den Bundeshaushalt.

Politische und wirtschaftliche Hintergründe

  • Der hohe Strompreis in Deutschland wurde oft mit der EEG-Umlage in Verbindung gebracht.
  • Die Bundesregierung entschied sich für eine Reform, um die Kosten gerechter zu verteilen.
  • Unternehmen aus dem Mittelstand sollten durch die Entlastung wettbewerbsfähiger werden.

Zeitpunkt und gesetzliche Änderungen

  • Zum 1. Juli 2022 wurde die EEG-Umlage auf null Cent/kWh gesenkt.
  • Seit Januar 2023 wird die Finanzierung über den Energie- und Klimafonds (EKF) geregelt.
  • Dies bedeutete eine Vereinfachung für Unternehmen, da keine Abrechnungen zur EEG-Umlage mehr notwendig sind.

Wie wird die Förderung erneuerbarer Energien jetzt finanziert?

Mit dem Wegfall der EEG-Umlage musste eine neue Finanzierungsquelle gefunden werden. Die Bundesregierung entschied sich für eine Finanzierung aus dem Bundeshaushalt.

Die Kosten für die Förderung erneuerbarer Energien werden nun aus Steuermitteln gedeckt. Der Energie- und Klimafonds (EKF) spielt dabei eine zentrale Rolle. Er wird aus Einnahmen der CO2-Bepreisung gespeist und soll die finanzielle Lücke schließen, die durch den Wegfall der EEG-Umlage entstanden ist. Die Umstellung auf die Haushaltsfinanzierung entlastet Verbraucher und Unternehmen direkt, indem die Strompreise gesenkt werden.

Kritiker befürchten jedoch, dass steigende Energiepreise und zukünftige Haushaltsengpässe die Mittel im EKF unter Druck setzen könnten. Dies könnte langfristig Unsicherheiten für Investoren in erneuerbare Energien schaffen. Trotz der neuen Finanzierungsstruktur bleibt das Ziel der Energiewende bestehen: Der Ausbau erneuerbarer Energien soll weiter vorangetrieben und die Klimaneutralität bis 2045 erreicht werden.

Welche Auswirkungen hat der Wegfall der EEG-Umlage auf Unternehmen?

Unternehmen profitieren von der Entlastung, müssen sich aber auf neue Regelungen einstellen.

Positive Effekte der EEG-Umlage

  • Geringere Energiekosten: Unternehmen sparen durch den Wegfall der EEG-Umlage durchschnittlich 3,723 Cent pro Kilowattstunde. Dies kann insbesondere für energieintensive Betriebe zu erheblichen Einsparungen führen.
  • Einfachere Abrechnung: Unternehmen müssen keine aufwendigen Berechnungen oder Meldungen zur EEG-Umlage mehr durchführen. Dies reduziert den administrativen Aufwand erheblich.
  • Fördermöglichkeiten für Eigenverbrauch: Der Eigenverbrauch erneuerbarer Energien, beispielsweise durch Photovoltaik-Anlagen, wird attraktiver. Unternehmen können so unabhängiger von Energieversorgern werden und langfristig Kosten sparen.

Herausforderungen und Risiken

  • Zukunft der Finanzierung: Da die EEG-Förderung nun aus dem Bundeshaushalt finanziert wird, besteht Unsicherheit über die langfristige Stabilität der Mittel. Änderungen an der Haushaltsstruktur oder wirtschaftliche Krisen könnten die Fördermechanismen beeinflussen.
  • Steigende CO2-Bepreisung: Während die EEG-Umlage entfällt, steigt die CO2-Bepreisung kontinuierlich. Unternehmen müssen mit höheren Kosten für fossile Energieträger rechnen, was die Gesamtersparnis durch den Wegfall der EEG-Umlage relativieren könnte.
  • Anreize zur Energieeffizienz: Ohne die EEG-Umlage fällt ein finanzieller Anreiz zur Reduzierung des Energieverbrauchs weg. Unternehmen sollten dennoch weiterhin auf Maßnahmen zur Effizienzsteigerung setzen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und ihre Energiekosten zu senken.

Handlungsempfehlungen für Unternehmen

Um von den Veränderungen optimal zu profitieren, sollten Unternehmen ihre Energiepolitik anpassen und neue Technologien nutzen.

Optimierung des Energiemanagements

  • Energieeffizienzmaßnahmen umsetzen: Unternehmen sollten in moderne, energieeffiziente Technologien investieren, um den Energieverbrauch zu reduzieren und Betriebskosten langfristig zu senken.
  • Erneuerbare Energien nutzen: Der Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Strom, z.B. aus Photovoltaik-Anlagen, bietet eine nachhaltige Möglichkeit zur Kostenreduzierung und erhöht die Energieunabhängigkeit.
  • Energiespeichersysteme integrieren: Batteriespeicher und Lastmanagementsysteme helfen, Schwankungen im Stromverbrauch auszugleichen und Energiekosten zu optimieren.

Einsatz moderner Energiemanagement-Software

  • Datenbasierte Entscheidungen treffen: Mit Softwarelösungen von ecoplanet können Unternehmen ihre Energieflüsse detailliert analysieren und Optimierungspotenziale erkennen.
  • Automatisierte Abrechnungen: Die Software reduziert den administrativen Aufwand und erleichtert die genaue Abrechnung von Energiekosten.
  • Intelligentes Lastmanagement: Eine smarte Steuerung der Energieverteilung sorgt für eine effizientere Nutzung der verfügbaren Ressourcen und senkt unnötige Mehrkosten.

Quellen